Impulse für eine jugendgerechte Wohnungpolitik
Eine jugendgerechte Wohnungspolitik muss nicht nur mit bezahlbarem Wohnraum, der Versorgung von Dienstleistungen und Gütern des täglichen Bedarfs einhergehen, sondern auch mit der Gewährleistung von Kultur-, Sport und Freizeitangeboten und Bildungsorten. Die Denkwerkstatt Jugendgerechte Wohnungspolitik hat sich mit den konkreten Bedarfen junger Menschen in der Bau-, Stadt- und Wohnpolitik auseinandergesetzt. Die jugendpolitischen Impulse für Stadt und Land finden sich in einer interaktiven Grafik.
Jugend gerecht werden - in Wohnungspolitik und Stadtplanung
Viele junge Menschen suchen insbesondere während der Ausbildungszeiten das Leben in den Städten, wo Bildungsangebote und Arbeitsplätze unmittelbar neben Raum für Selbstentdeckung, Kreativität und Kultur liegen. Das Leben in den Städten ist jedoch aufgrund der verschärften Konkurrenz um knappen Wohnraum und der gestiegenen Lebenshaltungskosten für immer mehr Jugendliche kaum oder nur sehr erschwert möglich. Wohnungssuche und Zwischenmietverhältnisse belasten armutsbetroffene junge Menschen in ihren (Aus-)Bildungs- und Berufsverhältnissen sowie in der privaten Lebensplanung.
Auf der anderen Seite schätzen junge Menschen Naturnähe und die Gemeinschaft, die das Leben in Dörfern und kleinen Städten bieten kann. Diese sehen sich zum Teil mit anderen Herausforderungen konfrontiert, als junge Menschen, die in der Stadt wohnen. Vielerorts ist die Infrastruktur vernachlässigt, Bildungs- und Karrierechancen sowie Möglichkeiten der Mobilität sind oftmals nur eingeschränkt vorhanden.
Die Denkwerkstatt Jugendgerechte Wohnungspolitik
Um diese Bedürfnisse sichtbar zu machen und aus einer jugendpolitischen Perspektive heraus zu beleuchten, hat die Arbeitsstelle Eigenständige Jugendpolitik das Thema Jugendgerechte Wohnungspolitik in einer Denkwerkstatt diskutiert. Der Einladung zur Auftaktveranstaltung am 22. März 2023 folgten verschiedenste Expert*innen aus Jugendorganisationen, Wohnungs-, Bau- und Jugendpolitik. Es wurde gemeinsam darüber beraten, welche Qualitäten Wohnen aus Sicht junger Menschen auszeichnet und welche Bedarfe diese haben. Dabei ging es sowohl um Fragen des verfügbaren Wohnraums als auch um das Wohnumfeld im Allgemeinen.
Jugendgerechte Straße macht Bedürfnisse sichtbar
Das Arbeitsergebnis des Gesamtprozesses liegt nun vor: Anhand der Metapher einer jugendgerechten Straße werden wohnungs- und baupolitische Bedürfnisse und Forderungen sichtbar gemacht. Das interaktive Dokument ist unterteilt in "Urban" und "Ländlich", um die unterschiedlichen Bedürfnisse und Lebensrealitäten von jungen Menschen in der Stadt und auf dem Land sichtbar zu machen. Die Grafik eignet sich als niedrigschwelliger Zugang für jugend- und wohnungspolitisch Interessierte, um sich der Vielschichtigkeit der Thematik zu nähern.
Mitwirkende der Denkwerkstatt
- Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e. V. (BAGW)
- Bundesinstitut für Bau-, Stadt-, und Raumforschung (BBSR)
- Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)
- Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB)
- Bund der Deutschen Landjugend e. V. (BDL)
- Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e. V. (BSK)
- Careleaver e.V.
- Deutscher Bundesjugendring e. V. (DBJR)
- Internationaler Bund, freier Träger der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit e. V. (IB)
- Landes-Kinder- und Jugendbeauftragte Brandenburgs, im Auftrag der Länder
- Tiny Foundation
- Verband der Kolpinghäuser e. V.
- Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe — AGJ
- sowie weitere Akteur*innen