Selbstbestimmte und bezahlbare Mobilität
Viele wichtige Entscheidungen und zentrale Themen des Lebens kristallisieren sich bereits in der Kindheit, Jugend oder als junge Erwachsene heraus. Neben den großen Entscheidungen, sind es häufig die ganz alltäglichen Dinge, mit denen sich junge Menschen parallel zur Inflation, der weltpolitische Lage und ihren Sorgen um das Klima auseinandersetzen müssen, beispielsweise der schnelle und günstige Transport zur Uni oder Ausbildung, der Heimweg nach der Party oder ein preiswerter Urlaub ohne Billigflieger.
Diese ganz praktischen Fragen zeigen, dass selbstbestimmte Mobilität für junge Menschen genauso wichtig sei wie für alle anderen. Junge Menschen bräuchten spezielle Angebote, die an ihre Lebenssituation und ihr Budget angepasst sind. Damit alle Menschen selbstbestimmt unterwegs sein können, hat der VCD Verkehrsclub Deutschland e.V. ein Forderungspapier formuliert, das besonders die Mobilitätsbedürfnisse junger Menschen betrachtet und die Politik auffordert, nachhaltige Verkehrskonzepte für die Zukunft zu entwickeln.
Forderungen des VCD für Mobilität junger Menschen
- Klimaschutz im Verkehr bedeutet eine Neuorientierung der Verkehrspolitik mit Fokus auf nachhaltige also klima- und umweltfreundliche Mobilität und den Klimaschutzzielen der Bundesregierung.
- Mobilitätsgarantie ermöglicht allen Menschen sicher, flexibel und umweltfreundlich mobil zu sein. Neben Verbesserung und Erweiterung des öffentlichen Verkehrsangebots durch definierte Mindeststandards beinhaltet sie eine dichte, sichere und komfortable Fuß- und Radverkehrsinfrastruktur, Barrierefreiheit und sozialgerechte Tarife.
- Bundesweites Jugend-, Auszubildenden- und Freiwilligendienst-Leistenden-Ticket für maximal 29 Euro im Monat und kostenloser ÖPNV für Kinder bis 14 sowie Erhalt des 49-€-Tickets.
- Reform des Straßenverkehrsrechts: Vision Zero im Straßenverkehrsgesetz (StVG) und in der Straßenverkehrsordnung (StVO) verankern.
- Neue Höchstgeschwindigkeiten einführen: Tempo 30 innerorts, Tempo 80 auf Landstraßen und Tempo 120 auf Autobahnen.
- Potentiale von Digitalisierung, Sharing-Modellen, On-Demand-Diensten und Intermodalität nutzen. Dabei Sharing-Fahrzeuge auch in weniger dicht besiedelte Gegenden bringen sowie sichere Fahrradabstellanlagen an Bahnhöfen und ÖPNV-Knotenpunkten schaffen.
- Standards für Datennutzung und -Austausch der Mobilitätsdienste definieren.
- Mobilitätsbildung vom Kindergarten bis zur Berufs- und Hochschule verankern.
- Umweltaspekte in die Ausbildungsinhalte der Führerscheinprüfung integrieren.
Das Forderungspapier ist in voller Länge hier nachzulesen.
Der ökologische VCD ist Mitwirkender in der Denkwerkstatt Jugendgerechte Mobilitätspolitik. Auf der Webseite jugendgerecht-mobil.de finden sich weitere Informationen zur Kampagne und zum Appell der Denkwerkstatt.
Ein Interview mit dem VCD zum Thema "Handeln für eine zukunftsfähige Verkehrspolitik" wurde von jugendgerecht.de hier veröffentlicht.
Quelle: VCD vom 09.04.2024