Der Kooperationsverbund Offene Kinder- und Jugendarbeit hat in seinem Positions- und Forderungspapier (Link zu PDF) zu sieben Thesen je eine Positionierung und sich daraus ableitende (fach-)politische Forderungen formuliert. Die offene Kinder- und Jugendarbeit versteht sich demzufolge
- als Ort für alle jungen Menschen,
- als eigenständiger Sozialisationsort,
- als selbstbestimmter Freiraum,
- als (Erfahrungs-)raum gelebter Demokratie,
- als Teilnehmer an den digitalen Lebenswelten junger Menschen,
- als verantwortlich für junge Menschen im Sozialraum sowie
- als Teil und Akteurin einer Eigenständigen Jugendpolitik.
Der Kooperationsverbund stellt unter anderem dabei fest:
„Die Interessen junger Menschen begrenzen sich nicht auf die Angebote der Kinder- und Jugendarbeit. Ihr fällt auch die Aufgabe zu, dafür Sorge zu tragen, dass junge Menschen ihre Interessen und Ansprüche in die gesamte Entwicklung einer Kommune etc. einbringen können. Insbesondere wegen der im Verhältnis geringer werdenden Anzahl von jungen Menschen sollten zukunftsorientierte, moderne Gemeinden, Kommunen und Landkreise ein gesteigertes Interesse an einer hohen Attraktivität ihres Gemeinwesens für junge Menschen entwickeln. Voraussetzung hierfür ist ihre unmittelbare und verbindliche Einbeziehung in alle gesellschaftlichen Entwicklungsmaßnahmen bis hin zu einer eigenständigen Jugendpolitik. Dementsprechend müssen Themen wie Partizipation, Sozialraumorientierung sowie Stadt- und Gemeindeentwicklung wieder bzw. noch stärker als Leistungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit umgesetzt und akzeptiert werden."
Fachpolitische Forderung
"Offene Kinder- und Jugendarbeit ist ausdrücklich nicht die Vertretung aller jungen Menschen. Sie ist allerdings durch ihr partizipatives, pädagogisches Wirken eine wesentliche Akteurin dafür, dass sich junge Menschen selbstorganisiert und engagiert aktiv an einer jugendgerechten Entwicklung ihrer Gemeinden, Kommunen und Landkreise beteiligen können. Eine essentielle (Gelingens)Bedingung hierfür ist - wie zum Beispiel Erfahrungen aus dem Bundesprozess „jugendgerechte Kommune“ verdeutlichen - ein kohärentes Handeln.
Das bedeutet, die Förderung jugendgerechten Handelns und eine eigenständige Jugendpolitik sind nicht die Alternative zur (Offenen) Kinder- und Jugendarbeit, sondern gelingen nur in einer zusammenhängenden Förderung und eingebettet in kommunale Prozesse.“