Die rund 22 Millionen Kinder, Jugendliche und jungen Menschen in Deutschland wachsen in einer von Krisen geprägten Zeit auf. Viele sind durch die Inflation, den Krieg in der Ukraine, die Folgen der Pandemie und den Klimawandel verunsichert. Zusätzlich verstärkt sich bei jungen Menschen der Eindruck, ihre Bedürfnisse und Anliegen würden von Politik und Gesellschaft nicht ausreichend wahrgenommen.
Aus diesem Grund hat Bundesjugendministerin Lisa Paus zu einem breiten gesellschaftlichen „Bündnis für die junge Generation“ aufgerufen und dieses gemeinsam mit acht Bündnispartner*innen auf einer Auftaktveranstaltung am 8. Dezember in Berlin vorgestellt. Ziel sei es, die Anliegen junger Menschen stärker in den Mittelpunkt zu rücken. Mehr als 130 Persönlichkeiten aus Medien, Kultur, Wissenschaft und Politik sind der Einladung bereits gefolgt und haben die Gemeinsame Erklärung (pdf) des Bündnisses unterzeichnet. Darunter ist auch Professorin Dr. Karin Böllert, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe - AGJ:
"Alle jungen Menschen sollen gleiche Chancen haben und ihre Zukunft mit vielfältigen Optionen planen können sowie ihre Interessen bei sämtlichen politischen Entscheidungen berücksichtigt wissen. Ich stehe dafür ein, dass die Jugendhilfe dazu beiträgt." Prof. Dr. Karin Böllert.
Mit der Unterzeichnung der Gemeinsamen Erklärung entsteht die Verpflichtung, mit eigenen Projekten dazu beizutragen, das Lebensgefühl und die Situation junger Menschen zu verbessern.
„Kinder und Jugendliche haben in den vergangenen Jahren zurückgesteckt und große Solidarität mit den Älteren gezeigt. Jetzt ist es an der Zeit, mit den jungen Menschen solidarisch zu sein. [...] Unsere Gesellschaft braucht die Jugend – ihre Ideen, ihr Engagement und ihre Potenziale. Es ist Zeit, das den jungen Menschen zu zeigen.“ Bundesministerin Lisa Paus.
Aktivitäten des Bündnisses
Laut BMFSFJ werden nach dem Auftakt Gespräche und Veranstaltungen des Bündnisses folgen, die sich über die gesamte Legislaturperiode erstrecken. Dabei werde es um Themen wie Jugend und Medien, Jugend und Wirtschaft sowie Jugend und Gesundheit gehen.
So soll beispielsweise der Abschlussbericht der Interministeriellen Arbeitsgruppe (IMA) Kindergesundheit im Februar 2023 dem Bundeskabinett vorgelegt werden. Die IMA beschäftigt sich mit den Auswirkungen der Pandemie auf die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Es ist geplant, dass Bündnispartner*innen dann noch am gleichen Tag besprechen, wie sie die Umsetzung der Empfehlungen unterstützen können.
Auch an bereits bestehende Formate wie den JugendPolitikTagen beim Bundestreffen der Kinder- und Jugendparlamente im Mai 2023 in Berlin will das Bündnis anknüpfen. Dort werden rund tausend junge Menschen Maßnahmen und Ideen für eine jugendgerechte Politik entwickeln und mit Bündnispartner*innen diskutieren.
Auf einer gemeinsamen Konferenz des Bündnisses soll nach einem Jahr eine Zwischenbilanz gezogen werden.
Quelle: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, 08.12.2022